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"KURT OSTBAHN
Seid's vuasichtig und losst's eich nix gfoin!"
LUKAS BECK & PETER HIESS


Begonnen hat alles mit einer kleinen, unscheinbaren Karte, die bei den Krampuskonzerten im Schutzhaus "Zur Zukunft" ausgeteilt wurde: Sie kündigte an, daß ein neues Ostbahn-Buch im Entstehen war. Gut, dachte ich mir, schaut nicht nach viel aus und wird wahrscheinlich eher billig aufgemacht und schlecht gebunden sein, wie der erste Ostbahn-Bildband aus dem Jahre 1993. Außerdem war ein Preis so um die 25 Euro angegeben – was sollte daher bei den heutigen Buchpreisen um dieses Geld herausschauen? Einzig die Tatsache, daß den Subskribenten ein signiertes Exemplar versprochen wurde, erhöhte das Interesse beträchtlich.

Was sich allerdings im Februar im Postkasten befand, entsprach in vielerlei Hinsicht nicht diesen eher niedrig gesteckten Erwartungen:

Erstens ist es ein schweres Buch in gediegener Hardcover-Aufmachung und exzellenter Druckqualität geworden.

Zweitens sind die Fotos von Lukas Beck von bester Qualität (der Kurtl hat wahrscheinlich von "allerhöchstem Niveau" gesprochen, als er das Buch zum ersten Mal in die Hand bekam). Der Ostbahn-Cheffotograph schließt in seinen Bildern zeitlich an das erste Buch an und konzentriert sich auf Kurt Ostbahns Jahre mit der Kombo. Besonders beeindruckend die Fotos aus Finkenstein, von den großen Konzerten in Graz und auf der Hohen Warte und der Überblick über die Krampuskonzerte. Der Schwerpunkt liegt auf dem "Ostbahn-Abschiedsjahr" 2003, aber zahlreiche Bilder mit dem Trainer, der Familie Resetarits und RP5 runden das Bild ab. Die Fans kommen ebenfalls nicht zu kurz bzw. ins Bild.
Absoluter Höhepunkt sind die Bilder, in denen Lukas Beck die Stimmung beim "letzten Walzer" im Orpheum einfängt. Die zeigen, daß er sich in den letzten Jahren zu Recht zu einem der besten und gefragtesten Fotografen Österreichs entwickelt hat.

Und drittens sind da die Texte, die von Peter Hiess gesammelt wurden. Viele klingende Namen sind dabei, wobei man aber bei manchen Autoren deutlich merkt, daß die Welt des Kurt Ostbahn nicht ganz die ihre ist. Interessant wird es immer dann, wenn Ostbahn-Insider zu Wort kommen, wie "Sexualberater Horak" und Josef Havlicek. Höchst informativ das von Kurt Reissnegger im Jahre 1995 geführte Interview mit Günter Brödl und der Bericht über die Krampuskonzerte, sowie die von Peter Hiess/Dr. Trash/Pater Hass verfaßten Artikel und das "Nochsaison" betitelte Interview mit Willi Resetarits vom 8. Jänner 2004.

Zusammenfassend muß gesagt werden, daß der Niederösterreichischen Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft mit diesem Buch der große Wurf gelungen ist, und der Preis von 27,90 Euro zeigt, daß opulent gestaltete Bildbände nicht extrem teuer sein müssen. Auch wenn es (außer vielleicht noch beim Wiener Integrationhaus) keine signierten Exemplare mehr gibt, kann man denen, die noch kein Exemplar besitzen, nur raten: Unbedingt zugreifen und zwar so schnell wie möglich!

Daß dem Leser und Betrachter der Fotos beim Durchblättern Wehmut überkommt, liegt nicht im Einflußbereich des Verlages: Das Buch ist ein Blick zurück auf ein Stück Zeitgeschichte, an der wir teilnehmen durften. Eine Zeit, die nicht mehr wiederkommen wird, aber in diesem Buch für immer dokumentiert ist.


© 2004 Anton Flurschütz

Last Updated: 09. März 2004

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