Als ich ihn irgendwann im vergangenen Winter zu später Stunde vom Rallye zu seiner Bleibe gleich ums Eck in die Reindorfgasse begleitete, lichteten sich in der klirrenden Kälte dieser Nacht kurz die dichten Nebel seiner Trauer, und der Kurtl sagte: "Sag, Trainer, warum tun wir uns das immer wieder an? Die Männer tun sich die Frauen an, und die Frauen die Männer. Ich begreif´s echt ned, aber vielleicht sollten wir grad deswegen drüber eine Platte machen."

Gleich am nächsten Morgen rief er mich an, frisch und munter, und wußte schon viel mehr: "Die Platte heißt übrigens ‚Reserviert fia Zwa‘, und wir berichten über den ewigen Lauf der Dinge. Geschlechtermäßig. Weil der hat nämlich immer die selbe Route: Von Picksüß nach Beinhart. Und manchmal auch wieder retour. Aber das is selten."

"Also eine Art musikalische Selbsttherapie?", fragte ich.

"Eine was?", sagte der Kurtl, als hätte er das Wort noch nie in seinem Leben gehört.

Aber mit diesem Anruf endete seine Trauer, und es wurd wieder musiziert. Mit Hingabe, Herzblut und dem nötigen Ernst, was aber eine batzen Hetz nicht ausschließt. Wie man hören kann.